Pflanzenblog - April 2022
Zimmerpflanzen für Allergiker:innen: darauf musst du achten
(C: Prudence Earl)
DSchnupfen, Augenrötungen, Husten, Asthma und Ekzeme sind typische Beschwerden bei einer allergischen Reaktion. Diese Symptome können bei manchen Menschen (leider) auch gewisse Zimmerpflanzen hervorrufen.
Im Pflanzensaft können sich Allergene befinden. Diese gelangen an die Blattoberfläche. Dort können sie entweder Kontaktallergien auslösen, wenn du die Pflanze anfasst, oder sich mit Staub verbinden und so in die Luft und deine Atemwege gelangen. 💨
Wenn du Allergiker:in bist und Symptome einer allergischen Reaktion hast, bleibt dir leider nichts Anderes übrig, als die Übeltäter-Pflanze aus deinem Zuhause zu entfernen. Eine Verbesserung solltest du schnell bemerken.
Pflanzen für Allergiker:innen: Bei diesen musst du dir keine Sorgen machen
Können Allergiker:innen denn gar keine Zimmerpflanzen haben?
– Ach was, keine Sorge! Die meisten Zimmerpflanzen lösen in der Regel keine Allergie aus.
Es gibt sogar Pflanzen, welche Allergien vorbeugen können. Dazu gehören zum Beispiel die Grünlilie und die Aloe vera. Beide können Schadstoffe aus der Umgebungsluft filtern. Weitere solche Pflanzen findest du in unserem Blogpost zu luftreinigenden Pflanzen.
Allergieauslösende Pflanzen: Hier ist Vorsicht geboten
Du weißt nicht, welche Pflanzen Allergien auslösen können? Wir stellen dir hier die häufigsten Übeltäter vor:
Ficus
- Birkenfeige (Ficus benjamina)
- Gummibaum (Ficus elastica)
- Geigenfeige (Ficus lyrata)
- Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)
- Christusdorn (Euphorbia milii)
- Wunderstrauch (Codiaeum variegatum)
Becherprimel (Primula obconica)
Wachsblume (Hoya carnosa)
Drachenbaum (Dracaena)
Dieffenbachie (Dieffenbachia)
Ficus
Zu den Ficus-Arten gehören die beliebten Zimmerpflanzen Geigenfeige (Ficus lyrata), Gummibaum (Ficus elastica) und Birkenfeige (Ficus benjamina).
Die Beliebtheit des Ficus ist nicht verwunderlich: Er ist ein echter Hingucker. Deshalb findet man seine Art auch in fast jeder Wohnung und in fast jedem Büro. Jedoch ist vielen nicht bewusst, dass der Ficus bei Allergiker:innen unerwünschte Symptome auslösen kann.
Der Pflanzensaft des Ficus ist giftig. Dieser kann zu Hautreizungen führen. Das kann auch bei Leuten passieren, die keine Allergien haben. Du solltest deshalb immer Handschuhe tragen, wenn du den Ficus zurückschneidest oder umtopfst.
Im Pflanzensaft befindet sich außerdem ein Eiweißstoff, welcher dem Latexallergen ähnelt. Bei Leuten mit einer Naturlatex-Allergie kann es deshalb zu einer Kreuzreaktion kommen.
Die Allergene im Pflanzensaft können an die Blattoberfläche gelangen. Dort verbinden sie sich mit Hausstaub und gelangen in die Luft, wodurch sie eingeatmet werden und zu einer Atemwegsreaktion führen können.
Zu den Symptomen gehören Schnupfen, Niesreiz, Atemnot und Bindehautentzündung.
Wolfsmilchgewächse
Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), der Christusdorn (Euphorbia milii) und der Wunderstrauch (Codiaeum variegatum) gehören zu den Wolfsmilchgewächsen.
(C: Jessica Fadel)
Wer kennt ihn nicht, den Weihnachtsstern? Er ist neben dem Weihnachtsbaum die pflanzliche Weihnachtsdeko schlechthin. 🎄 In fast jedem Laden ist er während der Adventszeit zu haben und landet so in vielen Wohnungen – ein Albtraum für Allergiker:innen.
Genau wie der Ficus haben Wolfsmilchgewächse Allergene in ihrem milchigen Pflanzensaft, welche den Latex-Allergenen sehr ähnlich sind.
Es kann sowohl zu einer Kontaktreaktion als auch einer Atemwegsreaktion kommen.
Zu den Symptomen gehören Hautreizungen, Schnupfen, Niesreiz, Atemnot und Bindehautentzündung.
Becherprimel
(C: Harald Hoyer)
Die Primel, diese kleine, süße, bunte und unschuldig aussehende Blume findet man überall. Zum Glück ist es nur eine bestimmte Art, welche vermehrt zu allergischen Reaktionen führen kann: die Becherprimel.
Das Kontaktallergen Primin kann in sehr vielen Primelarten nachgewiesen werden. Jedoch ist die Konzentration bei der Becherprimel im Vergleich zu anderen Arten deutlich höher.
Primeln haben feine Härchen an der Unterseite der Blätter und am Stängel. In diesen Härchen findet sich das Allergen. Es wird freigesetzt, wenn die Härchen berührt und dadurch aufgebrochen werden.
Becherprimel welkt, sammelt sich vermehrt Primin an der Oberfläche der Blätter. Dann solltest du sie lieber nicht anfassen.
Die Priminallergie zeigt sich durch Ekzeme, vor allem an den Händen, aber durch aufgewirbelten Staub auch schon mal im Gesicht.
Auch eine Pollenallergie können Primeln hervorrufen. Wenn du eine Pollenallergie hast, solltest du vielleicht besser deine Hände von Schnittblumen und blühenden Zimmerpflanzen lassen.
Chrysanthemen, Astern und Tulpen sind ebenfalls bekannt dafür, dass sie zu einer allergischen Reaktion führen können. Schnupfen und Asthma bronchiale sind dabei die häufigsten Symptome.
Wachsblume
Hoyas gibt es ganz viele verschiedene. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Form ihrer Blätter. Neben der eher gewöhnlichen Blätterform gibt es auch eine mit Herzchen.
Einige Hoya-Arten sind stark giftig. Die Hoya carnosa kann zudem allergische Reaktionen auslösen. Diese können bei direktem Kontakt, also beim Gießen, Umtopfen oder Schneiden, auftreten. Man erkennt die Reaktion an Hautrötungen oder Ekzemen.
Die Allergene können sich aber auch über die Luft verbreiten. Dann sind die Symptome der Reaktion anders. Betroffene leiden unter Schnupfen, Augenröte, Husten oder Asthma.
Drachenbaum
Eine weitere sehr beliebte Zimmerpflanze ist der Drachenbaum. Er speit zwar kein Feuer, ist aber trotzdem nicht ganz so unschuldig, wie er aussieht.
Der Drachenbaum ist nicht nur giftig (in größeren Mengen), sondern macht manchmal auch Allergiker:innen das Leben schwer.
Dazu musst du nicht unbedingt die Pflanze anfassen. Neben dem direkten Kontakt kann auch das Einatmen von Pflanzenausdünstungen zu einer Reaktion führen.
Die allergische Reaktion zeigt sich durch Hautreizungen wie Rötungen oder Ausschlag, aber auch durch Atembeschwerden.
Dieffenbachia
Die Dieffenbachie (Dieffenbachia) sieht mit ihren gemusterten Blätter einfach grandios aus. Nicht verwunderlich ist es also, wie beliebt die Zimmerpflanze ist. Du solltest dir aber bewusst sein, dass die Dieffenbachie sehr giftig ist.
Der Pflanzensaft der Dieffenbachie reizt die Haut, aber auch Wunden, Augen-, Nasen- und Mundschleimhäute. Es befindet sich Calciumoxalat im Pflanzensaft, welches von der Pflanze bei Berührung abgefeuert wird und so an die Oberfläche von Blättern und Stängeln gelangt.
Wenn du dir überlegst, eine neue Pflanze zu kaufen, und dazu neigst, auf Pflanzen allergisch zu reagieren, solltest du diese paar Schönheiten also besser meiden. Bei Pflanzen mit giftigem Pflanzensaft reicht es ansonsten, wenn du Handschuhe trägst – unabhängig davon, ob du Allergiker:in bist oder nicht.
Falls du keine Symptome hast, welche auf eine Allergie hinweisen könnten, dann gibt es keinen Grund zur Sorge.😊
🪴 Viele weitere Pflanzen sind mehr oder weniger leicht giftig, wenn sie von dir oder deinen Haustieren verzehrt werden.
Wieso du in deine Pflanze reinbeißen solltest, wissen wir nicht.🤷 Aber wir raten dir davon ab. Wie auch deine Vierbeiner ihr Maul von der Pflanze lassen, kannst du in unserem Blog erfahren.